Allegro Sostenuto Klar.[Bb][Bassklar.]-Violonc. Klavier - Helmut Lachenmann
Sheet music
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Publishernumber:
KM2407
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Die Uraufführung von Helmut Lachenmanns „Allegro sostenuto“ im Dezember 1989 in der Kölner Philharmonie kann heute im Rückblick als eine Art Wiedergeburt der Kammermusik im ausgehenden 20. Jahrhundert bezeichnet werden. In unzähligen Konzerten und mindestens 4 CD-Einspielungen hat Lachenmanns groß angelegtes Klarinettentrio seither den Beweis angetreten, dass „es eine Klarheit der Zeichnung gibt mit einer klanglichen Nuancierungskunst, für die ich außer Debussy keinen Vergleich wüsste“ (Jürg Stenzl). Die neue Spielpartitur wird den Zugang zu diesem Werk deutlich erleichtern. Ähnlich wie im zuvor entstandenen Ausklang für Klavier mit Orchester bestimmt sich auch hier das musikalische Material aus der Vermittlung zwischen der Erfahrung von „Resonanz“ (Tenuto-Varianten zwischen Secco-Klang und natürlichem oder künstlichem Laisser-vibrer) einerseits und von „Bewegung“ andererseits. Beide Aspekte des Klingenden begegnen sich in der Vorstellung von Struktur als einem vielfach ambivalenten „Arpeggio“, das heißt als sukzessiv erfahrenem Aufbau-, Abbau-, Umbau-Prozeß, der sich ebenso auf engstem Zeitraum, als figurativer Gestus, wie als Projektion über größere Flächen hinweg mitteilt. Form und Ausdruck ergeben sich im Zusammenwirken von sechs sukzessiv angeordneten Zonen: 1) einer breiten Eröffnungssequenz, die den Klangraum weiträumig nach unten durchmißt, Legato-Kantilene aus einfachen – natürlichen und künstlichen, direkten und indirekten, quasi „falschen“ – Hallverlängerungen beziehungsweise Resonanzfeldern, deren letztes bis zum Stillstand auskadenziert („Stillstand“: typischer Begriff, in dem sich Resonanz und Bewegung in ihren Extremen berühren), 2) einem vielfach untergliederten Spiel der abgestuften Austrocknungen zwischen Secchissimo und totaler Pedalisierung, 3) dem eigentlichen Allegro-Teil, in welchem Hall als Bewegung in dichter Geschwindigkeit – beziehungsweise umgekehrt – geronnen erscheint, 4) unterbrochen und umgelenkt durch eine Art „entleerte Hymne“, Rezitativ aus Rufen in verschieden resonierende, darunter auch „schall-tote“ Räume, 5) zur Bewegung zurückfindend, dabei eskalierend und so sich festfressend in Grenzbereichen des gewaltsam perforierten Instrumentalklangs, 6) gleichsam ausfedernd durch eine Schlußkadenz aus Mixturen, in deren Innenleben Hall und Bewegung erneut ineinander aufgehen. (Helmut Lachenmann, 1989)
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KM2407
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ISBN:
0
9790004501795
Number:
88297
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